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WENN SICH STRESS AUF DIE HAUT SCHLÄGT: ÜBER NACHT ROTE PUSTELN IM GESICHT


Die sog. Periorale Dermatitis wird laut Experten immer häufiger.

Plötzlich tauchen rote Bläschen um den Mund, die Nase oder unter den Unterlidern auf, die unangenehm jucken. Die Haut spannt, obwohl sie ausgiebig gepflegt wurde. „Mit solchen Problemen kommen immer häufiger Frauen im Alter von 20 bis 30 Jahren, aber auch zunehmend junge Männer in meine Praxis“, sagt der Linzer Hautarzt Johannes Neuhofer. Nach seinen Schätzungen leidet mittlerweile etwa ein Prozent der Oberösterreicher unter der sogenannten Perioralen Dermatitis.

Die Zunahme dieses unschönen Hautphänomens hängt laut Neuhofer „mit unserem stressigen Lebensstil zusammen. Auch die Ernährung kann eine Rolle spielen. Zitrusfrüchte, Erdbeeren und Vitaminbrausen fördern diese Krankheit.“ Auch hormonelle Schwankungen und ein Zuviel an Hautpflege können Gründe sein.


Erste-Hilfe-Maßnahme: Wer mit den Bläschen im Gesicht aufwacht, sollte keinesfalls eine fettreiche Creme verwenden, auch wenn die Haut trocken wird. Denn das verschlimmert alles nur. Besser ist, Hitze zu vermeiden und die roten Stellen häufig mit Wasser zu kühlen. So manchem helfen auch Umschläge mit Schwarztee, um die Pusteln auszutrocknen.


Therapie: Hilft das alles nichts, so hat der Hautarzt das richtige Mittel dafür. „Das Antibiotikum Minocyclin wird häufig eingesetzt. Es bekämpft nicht nur die Bakterien, sondern wirkt auch auf das Immunsystem“, sagt Neuhofer und fügt hinzu: „In manchen Fällen helfen auch austrocknende Mischungen, die vom Arzt verschrieben werden, oder eine Milch mit Inhaltsstoffen von Kamille.“ Bis die Rötungen weg sind, dauert es im Schnitt eine bis drei Wochen. Bei richtiger Behandlung bleiben keine Narben zurück. Denn die Entzündungen betreffen nur oberflächliche Schichten der Haut.


Keine Kortisonsalbe: Besonders wichtig ist, keinesfalls Kortisonsalben zu verwenden. „Das ist tückisch. Denn sie helfen nur kurzfristig, gleichzeitig provozieren sie danach eine Verschlechterung. Die Haut wird abhängig davon“, sagt der Dermatologe. Die Periorale Dermatitis wird chronisch.


Nicht ansteckend: Die gute Nachricht zuerst: „Auch in Zeiten, in denen das Gesicht noch nicht wieder ganz schön aussieht, ist Küssen nicht verboten. Die Krankheit ist nicht ansteckend“, so der Experte. Aber: Wer sie einmal gehabt hat, muss damit rechnen, dass sie wiederkommt.



Quelle: Interview mit den OÖ Nachrichten

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